Volkswirtschaftsmonitor Q3/2024
Im Rahmen der makroprudenziellen Aufsicht nimmt die FMA Einschätzungen zur Entwicklung der Volkswirtschaften, insbesondere der internationalen Finanzmärkte, vor. Die Ausgabe Q3/2024 ist jetzt online.
Im zweiten Quartal 2024 verzeichnete die US-Wirtschaft ein solides Wachstum, während sich die konjunkturelle Schwäche im Euroraum weiterhin fortsetzte. Zuletzt sind auch erste Anzeichen einer Abkühlung auf den Arbeitsmärkten erkennbar, insbesondere durch den Rückgang der offenen Stellen und dem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote in den USA. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum hat wesentliche Auswirkungen auf die externe Nachfrage und damit die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Liechtenstein. Trotz der Annäherung der Inflationsraten an das jeweilige Preisstabilitätsziel der Zentralbanken bleibt die Kerninflation hoch, was weitere Zinssenkungen verzögern könnte. Die Finanzmärkte reagierten positiv auf die Zinssenkungen im September, doch bleibt die Anfälligkeit für Korrekturen aufgrund hoher Bewertungen, geopolitischer Spannungen und makroökonomischer Unsicherheiten hoch, wie auch der temporäre Einbruch der Aktienmärkte im August zeigte. Im Bankensektor dürfte in den kommenden Quartalen die Profitabilität etwas zurückgehen, da die Zinsmargen aufgrund sinkender Zinsen abnehmen werden. Der liechtensteinische Bankensektor bleibt weiterhin stabil, gestützt durch eine solide Kapital- und Liquiditätsausstattung. Vor diesem Hintergrund hat S&P Global im September die hohe Stabilität des Liechtensteinischen Bankensektors im Rahmen des BICRA-Ratings einmal mehr bestätigt.