FMA präsentiert Bericht zur Stabilität des Liechtensteiner Finanzsektors
Massnahmen erhöhen Stabilität
Einmal mehr zeigt sich der liechtensteinische Finanzsektor damit in einem schwierigen Umfeld insgesamt stabil und resilient. Auch Massnahmen, welche in den Reports der letzten Jahre empfohlen und vom Ausschuss für Finanzmarktstabilität implementiert wurden, zeigen bereits Wirkung. Die kreditnehmerbasierten Massnahmen haben die Finanzstabilität gestärkt und systemische Risiken gemindert – insbesondere die Verwundbarkeiten der Banken im Hinblick auf den Immobilienmarkt. Die Harmonisierung der Definition einer nachhaltigen Tragbarkeit war in diesem Zusammenhang – auch für die Vergleichbarkeit im Bankensektor – wichtig.
Die Massnahmen zielen darauf ab, Risiken schrittweise zu reduzieren und gleichzeitig den Zugang zum Hypothekarmarkt zu erhalten. Banken dürfen nach wie vor ETP-Kredite vergeben – es soll aber bei in Bezug auf die Tragbarkeit nicht nachhaltigen Krediten eine Amortisation angestrebt und das Risikobewusstsein bei den Kreditnehmern gestärkt werden.
Erste Rückmeldungen zur Umsetzung deuten auf ein verbessertes Risikomanagement und ein gestiegenes Bewusstsein bei Kreditnehmenden hin, unterstützt durch eine verbesserte Datenerhebung. Auch die Zahlen widerspiegeln eine relativ stabile Situation: Die Verschuldung der Haushalte ist im Verhältnis zum BIP leicht gesunken, bleibt jedoch aufgrund struktureller Gegebenheiten weiterhin die höchste im gesamten EWR. Auch der Anteil an Ausnahmegeschäften ist insgesamt stabil geblieben, wobei ein grosser Teil dieser Fälle auf die Tragbarkeit zurückzuführen ist. Für solche Kredite gelten die entsprechenden Mindestamortisationsvorgaben, die das Risiko reduzieren.
Proportionalität im Fokus
An der anschliessenden Podiumsdiskussion diskutierten Christoph Reich, Group CEO Liechtensteinische Landesbank, und Olivier de Perregaux, CEO LGT Private Banking, mit Mark Branson und Mario Gassner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der FMA, aktuelle Finanzstabilitätsthemen. Insbesondere die Proportionalität der Regulierung stand dabei im Zentrum. Aber auch die kreditnehmerbasierten Massnahmen und das Verhältnis zwischen Risiken und Stabilität war ein Thema.
Auch Regierungschefin Brigitte Haas verwies in ihrer Rede auf die Wichtigkeit der Stabilität, betonte aber gleichzeitig, dass Stabilität nicht bedeute, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Sich veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, trage letztlich zur Stabilität bei, so die Regierungschefin.
Zurück zur Übersicht